Tizza Covi

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Tizza Covi (2018)

Franziska „Tizza“ Covi[1] (* 1971 in Bozen[2]) ist eine italienische Filmregisseurin, Drehbuchautorin und Filmeditorin, die hauptsächlich in Österreich tätig ist.

Tizza Covi besuchte von 1992 bis 1994 das Kolleg für Fotografie an der Graphischen Lehranstalt in Wien. Danach war sie bis 1998 als freie Fotografin in Rom tätig, für ihre fotografische Arbeit erhielt sie Auslandsstipendien in Rom und Paris. Seit 1996 arbeitet sie mit Rainer Frimmel an Projekten in den Bereichen Fotografie, Theater und Film zusammen, 2002 gründeten die beiden die Filmproduktionsfirma Vento Film, um ihre Filme unabhängig produzieren zu können.[2]

Ihre Filme dreht Tizza Covi ausnahmslos im zweier Team mit Rainer Frimmel, Tizza Covi übernimmt die Co-Regie und den Stetton, schreibt in den meisten Fällen das Drehbuch und übernimmt auch den Schnitt, während Rainer Frimmel zusätzlich zur Co-Regie die Kamera und die Produktion übernimmt. Alle ihre Filme sind auf 16 mm mit einer Aaton gedreht und wurden mit Laiendarstellern realisiert. 2001 veröffentlichten sie mit Das ist alles die erste gemeinsame Dokumentation, 2005 folgte die Dokumentation Babooska.

Der erste gemeinsam produzierte Langspielfilm La Pivellina (2009, auch Die Kleine) wurde vielfach ausgezeichnet, unter anderem war dies der österreichische Beitrag für die Oscar-Nominierungen in der Kategorie bester fremdsprachiger Film für die Oscarverleihung 2011. Ihr zweiter Spielfilm Der Glanz des Tages wurde beim Locarno Festival uraufgeführt und erhielt den Max-Ophüls-Preis und den Preis für den besten österreichischen Spielfilm auf der Diagonale 2013. Ihr dritter Spielfilm Mister Universo hatte 2016 im internationalen Wettbewerb von Locarno Premiere und wurde dort mehrfach ausgezeichnet, unter anderem mit einer lobenden Erwähnung der internationalen Jury, dem Europa Cinema Label und dem FIPRESCI-Preis der internationalen Filmkritiker. Sechs der gemeinsam veröffentlichten Filme (Das ist alles, Babooska, La Pivellina, Der Glanz des Tages, Mister Universo und Vera) wurden im Rahmen der Edition österreichischer Film von Hoanzl und dem Standard auf DVD veröffentlicht.

Ihr Dokumentarfilm (wieder gemeinsam mit Rainer Frimmel) Aufzeichnungen aus der Unterwelt wurde auf der Berlinale 2020 in der Sektion Panorama Dokumente uraufgeführt.[3] Im Rahmen der Romyverleihung 2020 wurde sie für diesen Film in den Kategorien Beste Kino-Doku und Beste Produktion Kinofilm ausgezeichnet.[4] Die Reihe Zur Person des Grazer Filmfestivals Diagonale wurde 2022 der Arbeit von Tizza Covi und Rainer Frimmel gewidmet.[5][6]

Ihr semidokumentarisches Projekt Vera über die Schauspielerin Vera Gemma, Tochter von Giuliano Gemma, wurde in der Sektion Orizzonti der Internationalen Filmfestspiele von Venedig 2022 mit dem Preis für die beste Regie ausgezeichnet[7][8] und als österreichischer Kandidat für den besten internationalen Film für die Oscarverleihung 2024 ausgewählt.[9] Für das Treatment Artikel 640 zu diesem Film wurde sie 2018 mit dem Förderpreis des Carl-Mayer-Drehbuchpreis ausgezeichnet.[1]

2018 war sie Jurymitglied für den internationalen Wettbewerb beim Locarno Festival.[10][11] Für die Berlinale 2024 wurde sie in die Jury der Sektion Encounters berufen.[12]

Filmografie (Auswahl)

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  • 2001: Das ist alles (Dokumentation, Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 2005: Babooska (Dokumentation, Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 2009: La Pivellina (Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 2012: Der Glanz des Tages (Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 2014: Der Fotograf vor der Kamera (Dokumentation, Regie und Drehbuch)
  • 2016: Mister Universo (Regie, Drehbuch und Schnitt)
  • 2020: Aufzeichnungen aus der Unterwelt (Regie, Schnitt)
  • 2022: Vera (Regie, Drehbuch, Produktion, Schnitt, Ton)
  • 2023: Emile – Erinnerungen eines Vertriebenen (Schnitt)[13]

Auszeichnungen und Nominierungen (Auswahl)

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Commons: Tizza Covi – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

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  1. a b c Preisträger:innen des Carl-Mayer-Drehbuchwettbewerbes seit 1990. In: kulturserver-graz.at. Abgerufen am 27. Juli 2022.
  2. a b dok.at | Tizza Covi. Abgerufen am 2. Dezember 2017.
  3. Aufzeichnungen aus der Unterwelt. In: berlinale.de. Abgerufen am 16. Februar 2020.
  4. a b Christoph Silber: ROMY-Akademie kürt Sieger: Androiden, Unterweltler und Drogenhändler. In: Kurier.at. 19. Mai 2020, abgerufen am 19. Mai 2020.
  5. Diagonale 2022 mit 110 Filmen am Start. In: ORF.at. 8. Februar 2022, abgerufen am 9. Februar 2022.
  6. Zur Person: Tizza Covi und Rainer Frimmel. In: diagonale.at. Abgerufen am 9. Februar 2022.
  7. a b Venedig: Goldener Löwe für Dokumentarfilm von Laura Poitras. In: ORF.at. 10. September 2022, abgerufen am 10. September 2022.
  8. Programm für Filmfestspiele Venedig steht. In: ORF.at. 26. Juli 2022, abgerufen am 26. Juli 2022.
  9. Österreich schickt "Vera" ins Rennen um den Auslandsoscar. In: DerStandard.at. 28. September 2023, abgerufen am 28. September 2023.
  10. Kleine Zeitung: Rittern um die Leoparden beim Filmfestival von Locarno. Artikel vom 11. Juli 2018, abgerufen am 11. Juli 2018.
  11. Locarno Festival: Concorso internazionale Jury (Memento vom 11. Juli 2018 im Internet Archive). Abgerufen am 11. Juli 2018.
  12. 74. Berlinale: Petzold, Serra und Corbet heuer Teil der Jury. In: DerStandard.at/APA. 1. Februar 2024, abgerufen am 1. Februar 2024.
  13. Marian Wilhelm: Zwei aktuelle Dokumentarfilme erzählen vom Überleben im Holocaust. In: DerStandard.at. 26. September 2023, abgerufen am 26. September 2023.
  14. Europa Cinemas: Locarno Festival (Memento vom 22. Februar 2019 im Internet Archive). Abgerufen am 22. Februar 2019.
  15. 69th Locarno International Film Festival: FIPRESCI PRIZE. Abgerufen am 16. Februar 2019.
  16. Kodak Analog-Filmpreis. In: diagonale.at. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  17. Großer Diagonale-Preis des Landes Steiermark. In: diagonale.at. Abgerufen am 13. Juni 2021.
  18. Diagonale 2021: "Hochwald" von Evi Romen als bester Spielfilm gekürt. In: Kurier.at. 13. Juni 2021, abgerufen am 13. Juni 2021.
  19. Österreichischer Filmpreis: Nominierungen 2022. In: oesterreichische-filmakademie.at. Abgerufen am 5. Mai 2022.
  20. Diagonale 2018: Carl Mayer-Drehbuchpreise 2018. Abgerufen am 16. März 2018.
  21. Thomas Pluch Drehbuchpreise 2023. In: diagonale.at. Abgerufen am 23. März 2023.
  22. Valerie Dirk: Geld für Kardinal Kino und die Preise der Diagonale. In: DerStandard.at. 26. März 2023, abgerufen am 26. März 2022.
  23. Österreichischer Filmpreis 2023: Alle Nominierungen im Überblick. In: VOL.at. 20. April 2023, abgerufen am 20. April 2023.
  24. Filmfestival Bozen: Das sind die Preisträger. In: rainews.it. 23. April 2023, abgerufen am 23. April 2023.
  25. Georg Leyrer: Die Sieger der Branchen-ROMY: Ohne sie gäbe es weder Film noch Fernsehen. In: Kurier.at. 9. September 2023, abgerufen am 9. September 2023.